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VIFZACK 2018 - Preis für innovative Landwirtschaft verliehen

Gemüse, Federvieh und Pilze waren die Renner beim Vifzack 2018, dem Preis für innovative Landwirtschaft, der am 26. Februar im Bildungshaus Schloss Krastowitz verliehen wurde. Die drei Gewinner wurden unter 27 Einreichungen von einer unabhängigen Fachjury unter der Leitung von Univ. Prof. Dr. Siegfried Pöchtrager ermittelt.

Die Initiatoren des Vifzack, Agrarlandesrat Dipl.-Ing. Christian Benger, Landwirtschaftskammer-Präsident ÖR Ing. Johann Mößler und der Obmann des Maschinenringes Kärnten, ÖR Josef Steiner, wollen mit dem Innovationspreis landwirtschaftliche Betriebe vor den Vorhang holen, die mit ihrem Betrieb einen neuen Weg beschritten haben und sie für ihr Engagement und ihre Risikobereitschaft auszeichnen. Mit dem Preis soll aber auch anderen Betrieben Mut gemacht werden, neue Wege zu gehen und der Öffentlichkeit gezeigt werden, wie innovativ die Land- und Forstwirtschaft in Kärnten bereits ist.

  • Der Hauptpreis von 5.000 Euro – gestiftet von Landesrat Christian Benger - geht an den kreativen Gailtaler Gemüsebauer Stefan Bachmann, vulgo Kunz, der auf 1000 Meter Seehöhe in Kreuth oberhalb der Ortschaft Jenig über 400 verschiedene Gemüsesorten auf rund 3 Hektar anbaut und über 40 Gastronomiebetriebe
  • Den zweiten Preis in der Höhe von 2.500 Euro, gestiftet von der Landwirtschaftskammer Kärnten, ging an Herta und Johann Taferner aus St. Andrä im Lavanttal, die mit innovativen Produkten aus Weidegänsen die Jury überzeugen konnten.
  • Platz 3, dotiert mit 1.500 EUR und gestiftet vom Maschinenring Kärnten, geht an die Biobauern Sabine und Michael Jäger aus Maria Rain, die beweisen, dass man mit Pilzen eine Marktnische erfolgreich besetzen kann. Der Betrieb gilt als der erste Bio-Pilzzuchtbetrieb Kärntens. Derzeit werden Austernpilze, Ulmen- und Rosenseitlinge gezüchtet und vermarktet, das Produkt wird gut nachgefragt und hat großes Entwicklungspotenzial.


Sonderpreis „Vifzack-Joker“

Unter den zahlreichen Einreichungen gab es viele weitere innovative Ideen, wie die Insektenzucht oder die Entwicklung eines „Hirtennavi“, mit dem man das Weidevieh auf der Alm punktgenau orten kann. Aus diesem Grund kreierte die Jury einen Sonderpreis, den „Vifzack Joker“, für besonders ausgefallene Ideen. Diesen Preis, von LR Christian Benger mit 1.500 Euro dotiert, gewann das startup von Christoph Raunig und Patrick Kleinfercher, die mit „MyAcker.com“ einen Online-Gemüsegarten kreierten. Auf diese Weise können sich Kunden in der Stadt die Sehnsucht nach ihrem eigenen Garten erfüllen, den sie via Internet bewirtschaften, genauer gesagt mit Hilfe einer Webcam pflegen und bearbeiten lassen können.

Statement Landesrat Dipl.-Ing. Christian Benger
„Die Lebensmittelproduktion, alternative Energiegewinnung und der nachhaltige Umgang mit der Natur bestimmen unsere Zukunft. Wenn wir innovativ sind, stärken wir automatisch den heimischen Wirtschaftskreislauf, weil unser Geld in unserem Land bleibt und Investitionen in den Tälern und Regionen wirken. Der Innovationspreis für eine Landwirtschaft, die neue Wege geht, soll Mut zu Neuem machen. Wir wollen unsere Innovationskraft sichtbar machen und andere motivieren! Den Weg in die Zukunft schaffen wir nur, wenn wir Mut zur Innovation entwickeln! Herzliche Gratulation allen Gewinnern und Teilnehmern!“

Statement Präsident ÖR Ing. Johann Mößler
Der Vifzack 2018 zeigt, wie groß die Innovationskraft der bäuerlichen Familienbetriebe in Kärnten ist. Viele Betriebe, die über viele Generationen im Familienbesitz sind, zeigen, dass immer wieder mit Mut, Veränderungs- und Anpassungsbereitschaft der Betrieb erhalten werden konnte. Im Zeitalter des Klimawandels und der Digitalisierung sind neue Ideen besonders gefragt, um dem Strukturwandel zu trotzen. Wir wollen mit diesem Preis Mut für Neues machen und Aufmerksamkeit auf zukunftsweisende Entwicklungen lenken! Ein Danke allen Teilnehmern und herzliche Gratulation den Gewinnern und Einreichern.

Statement ÖR Josef Steiner, Obmann Maschinenring Kärnten
Im Mittelpunkt unseres Handelns steht seit jeher die Stärkung der Wirtschaftskraft unserer bäuerlichen Betriebe. Um die kleinbäuerlichen Strukturen weiterhin sichern zu können, werden dabei auch regionale Agrar-Innovationen eine wichtige Rolle spielen. Als Drehscheibe im ländlichen Raum wissen wir aus Erfahrung: Was dem Einzelnen schwer fällt, kann man gemeinsam leichter entwickeln und umsetzen. Neue Wege weisen in die Zukunft!

LK schafft Innovationsplattform
Die Herausforderungen an unsere Betriebe sind enorm. Mit dem Vifzack wollen die Initiatoren Betriebe in den Mittelpunkt stellen, die auf diese Herausforderungen reagieren, eine Idee für ihren Betrieb entwickelt und diese auch in die Tat umgesetzt haben.
In der Landwirtschaft gibt es kein Patentrezept, jeder Betrieb ist anders, deshalb muss auch jede Betriebsführerin und jeder Betriebsführer ihren/seinen eigenen Weg gehen. Die LK Kärnten unterstützt die Betriebe dabei mit einem umfassenden Beratungsangebot. Mit einer Innovationsplattform, die gerade im Aufbau ist, will die LK in Zukunft eine Erstanlaufstelle für innovative Betriebsführer schaffen, um ihnen so kundenfreundlich und so einfach wie möglich alle notwendigen Beratungen und Hilfestellungen organisieren zu können.
Der Innovationspreis Vifzack soll zukünftig im zweijährigen Intervall durchgeführt werden, um die Innovationskraft der Kärntner Land- und Forstwirtschaft darzustellen und Betriebsführerinnen und Betriebsführern Mut zu machen, neue Wege zu gehen.

Fotocredit: LK Kärnten/Wajand

Autor: Mag. Wilfried Pesentheiner, LK Kaernten